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op. 36   „In Memoriam“ - Konzert für Oboe d'amore

für Oboe d'amore, Chor, Orgel, Harfe, Schlagzeug und Streicher

dedicated to my father

composed: 2018

premiered: 20. Oktober 2019 St.Rupert München, Dirk-Michael Kirsch - Oboe d'amore, Ensemble Chrismòs, cond.: Alexander Hermann

duration: 22 min

live recording from the premiere

1st mvt. 

2nd mvt. 

Eine Armenienreise im Jahr 2017 brachte mir die wunderbare und vielschichtige Musikkultur dieses Landes näher, die über seine Landesgrenzen hinaus nicht sehr bekannt ist.

Das dort sehr gebräuchliche Volksinstrument Duduk, welches mit der Oboe verwandt ist inspirierte mich bereits ein Jahr zuvor zu meinem Konzert für Oboe und Orchester op.33. Zusammen mit dem älteren Konzert für Englischhorn und Orchester op.18 bilden nun die drei Konzerte eine Art Triptychon. Im letzten der drei Konzerte für Oboe d'amore und Orchester steht die Erinnerung an den Begründer und Vater der modernen klassischen Armenischen Musik Vardapet Komitas (1869-1935). Dieser war ein armenischer Priester, Komponist, Sänger, Chormusiker, Musikpädagoge, Musikethnologe und Musikwissenschaftler. Zwei seiner Werke liegen den beiden Sätzen meines Konzertes zugrunde. So bezieht sich der Titel einerseits auch auf ihn. Das Werk ist meinem Vater in liebevoller Erinnerung gewidmet, somit steht der Titel gleichzeitig auch für meinem eigenen, ganz persönlichen Vater.

Eine dritte Widmung steht im Zusammenhang mit der persönlichen Geschichte Komitas' und Armeniens allgemein, sie gilt den Opfern des Völkermordes an dem Armenischen Volk zu Beginn des 20. Jahrhunderts und stellvertretend darüber hinaus allen Menschen und Völkern, die auf unbarmherzige Weise und aus außenstehender Sicht völlig zu Unrecht und umsonst ihr Leben haben lassen müssen.

„In Memoriam“ ist somit zu Klang gewordenes Gefühl der Trauer über den menschlichen Verlust, der verbleibenden Sehnsucht, aber eben auch des unschätzbar wertvollen Trostes der unsterblichen Liebe, für den am Ende symbolisch die Musik und vor allem das Solo-Instrument steht, sei sie in Form der Melodien von Komitas oder meiner daraus entwickelten „Klangreise“.

Somit beginnt das Werk in düsteren, bedrohlichen Farben und endet in reinem hell schimmernden D-Dur.

Die ungewöhnliche und vermutlich in der Musikgeschichte bislang einmalige Besetzung schafft in diesem Zusammenhang eine übergeordnete Verbindung zwischen volkstümlichen und sakralen Aspekten.

Mit diesem Werk erfüllte ich mir als Oboist selbst den Wunsch nach einem eigenen Oboe d'amore Konzert, es wurde darüber hinaus zu einer meiner persönlichsten Kompositionen. Möge die Musik jedoch jeden Zuhörer auf dessen ganz eigene persönliche „Reise der Erinnerung“ mitnehmen und begleiten.

 

A trip to Armenia in 2017 brought me closer to the wonderful and multi-faceted musical culture of this country, which is not very well known beyond its borders.

The duduk, a folk instrument commonly used there and related to the oboe, had already inspired me a year earlier to write my Concerto for Oboe and Orchestra, Op. 33. Together with the older Concerto for English Horn and Orchestra, Op. 18, the three concertos now form a kind of triptych. The last of the three concertos for oboe d'amore and orchestra commemorates the founder and father of modern classical Armenian music, Vardapet Komitas (1869-1935). He was an Armenian priest, composer, singer, choral musician, music teacher, ethnomusicologist and musicologist. Two of his works form the basis for the two movements of my concerto. Thus, the title also refers to him. The work is dedicated to my father in loving memory, so the title also stands for my own, very personal father.

A third dedication is related to the personal history of Komitas and Armenia in general; it is dedicated to the victims of the genocide of the Armenian people at the beginning of the 20th century and, by extension, to all people and nations who have had to give up their lives in a merciless manner and, from an outside perspective, completely unjustly and in vain.


‘In Memoriam’ has thus become a sound that expresses feelings of grief over human loss, of lingering longing, but also of the invaluable comfort of immortal love, symbolised in the end by music and, above all, by the solo instrument, whether in the form of Komitas' melodies or my ‘sound journey’ developed from them.

Thus, the work begins in sombre, threatening colours and ends in pure, brightly shimmering D major.

The unusual and probably unique instrumentation in music history creates a superordinate connection between folk and sacred aspects in this context.

With this work, I fulfilled my own wish as an oboist for a concerto for oboe d'amore, and it also became one of my most personal compositions. May the music take every listener on their own personal ‘journey of remembrance’ and accompany them on their way.

Dirk-Michael Kirsch

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exz.: In Memoriam │Concerto for Oboe d'amore
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